Montag, 27. April 2009

Endlich wieder rumkraxeln und Steine umdrehen ^^

Heute ging es auf eine Tagesexkursion in den Prießnitzgrund.
Mit der üblichen biologischen Ausstattung ging es zu Fuß über Stock und Stein. Auf der Suche nach Insekten verschiedenster Art und Planarien wurden diverse Zwischenstopps eingelegt. Der erste Stopp wurde an einem Bachlauf eingelegt. Dort durften wir durchs Wasser waten und alle Steine umdrehen, die wir finden konnten. ^^ Wir waren auch ziemlich erfolgreich im Planarien aufstöbern. Die haben wir gefangen, damit die „Erstis“ was im Praktikum zum anschauen haben. An dem kleinen Bach haben wir auch einen Grundkurs Biologie der 11. Klasse angetroffen. Die haben den Saprobienindex des Gewässers bestimmt. Das heißt, sie haben anhand der dort vorkommenden Arten die Qualität des Wassers ermittelt. Waren sie sich bei einem Tier unsicher was es ist, haben sie unseren Doktoranden gefragt, der gerne Auskunft gegeben hat. Er ist auch einfach ein Genie im biologischem Feld. ^^
Gefunden haben wir neben den Planarien, Köcherfliegenlarven, Steinfliegenlarven, eine Grundel, Bachflöhe, Mützenschnecken, eine Waldschabe, eine Holzfliege und diverse Käfer.

kein Habitat ist vor Biologen sicher ^^

eine Planarie

Auf unserem weiteren Weg haben wir dann eine männliche Zauneidechse gesehen. Die hat sich aber schnell wieder verzogen. Wahrscheinlich hat sie schon Erfahrung mit Biologen gemacht. Denn die müssen ja alles angucken und anfassen. ^^

an ausgehölten Bäumen kann man mit einem Stock kratzen, das ahmt das Geräusch von heraufkletternden Mardern nach, sodass eventuell darin verborgene Vögel herausschauen

Mittags haben wir dann eine kleine Pause eingelegt, um uns zu stärken. Es ist echt toll so mitten in der Natur zu essen. Mitten im Wald, unter Bäumen und neben einem Bachlauf. Sehr idyllisch!
Danach ging es dann auch schon weiter. Wir haben noch mehrmals in den Bächen nach Tieren gesucht. Und auch die umliegenden Grasabschnitte blieben nicht von uns verschont. Alles was Beine und Flügel hatte wurde gefangen und von allen begutachtet. Die waren sicher alle froh, als die Biologen weitergezogen sind und die Tierchen wieder ihre Ruhe hatten.
Auf unserem Weg haben wir auch Zecken eingefangen. Da hieß es dann zu Hause angekommen, erst mal Ganzkörper-Untersuchung. Nicht das man eine Zecke mit nach Hause mitgenommen hat, auch wenn die sich sicherlich gefreut hätte. ^^
Auch an den Tümpeln haben wir Halt gemacht. Gesichtet wurden Bachläufer und Froschlaich. Ursprünglich war auch geplant Flusskrebse zu fangen, aber der Tümpel sah ziemlich heruntergekommen aus (viel Laub das schlecht verrottet, und viele umstehende Fichten, abgefallene Nadeln fallen ins Wasser, und Nadeln verrotten noch schlechter). Anscheinend hatte sich unter anderem deswegen der Bestand etwas dezimiert.

der Tümpel

überall gab es schöne "Wasserfälle"


Am Ende ging es dann noch auf die „Jagd“ nach Eidechsen. Doch leider blieb die Suche erfolglos.
Nach 6 Stunden Fußmarsch von 5-6 km waren wir dann etwas geschafft. Um uns etwas gutes zu gönnen, sind Anne, Anja, Anja und ich noch Eis essen gegangen. Das war ja sooooo lecker!! ^^ Ich hatte After-Eight-Eis!! Einfach nur genial!! Ein gelungener Abschluss für eine tolle Exkursion!

Freitag, 24. April 2009

Singende Bäume

Wenn Biologen auf eine Vogelstimmenexkursion gehen wollen, dann müssen sie früh aufstehen.
Aus diesem Grund klingelte mein Wecker heute um 4:00 Uhr in der Früh! Mit dem Fahrrad ging es dann in den Großen Garten. Treffpunkt war 5:00 Uhr am Palais. Dort warteten bereits der Prof mit seinem Hund Birka und die anderen Frühaufsteher! Als alle versammelt waren ging es dann los. Wir haben uns einen Platz zwischen den Bäumen gesucht und haben auf die Stimmen gelauscht, die aus den Wipfeln und den Ästen kamen. Zu hören waren unter anderem der Hausrotschwanz, die Amsel, die Blaumeise, die Kohlmeise, die Mönchsgrasmücke und der Buchfink. Aus der Ferne konnten wir sogar einen Bussard sehen. Um die Tiere auch aus der Ferne sehen zu können, ist das Fernglas eines der wichtigsten Utensilien für einen Biologen. Doch um die Vögel auch aus der Nähe sehen zu können, haben wir uns eines Tricks beholfen. Wir haben die Stimmen von diversen Vögeln von einer CD abgespielt. Das hat die männlichen Tiere angelockt, denn die wollen ihr Revier verteidigen und folgen der Stimme, um den Konkurrenten zu begutachten.
Die Vögel an ihrem Gesang zu erkennen ist eine Wissenschaft für sich und gar nicht so leicht. Um da mitreden zu können, muss man sich wirklich damit beschäftigen. Da vor allem viele Gesänge für ungeübte Ohren gleich klingen. ^^

gespannt lauschen alle dem Vogelkonzert


Am Nachmittag fand dann gleich noch eine Halbtagsexkursion im Rahmen der zoologischen Bestimmungsübungen statt. Wir wurden alle mit einem Fanggefäß ausgestattet und dann ging es ab auf die Wiese hinter dem Bioneubau. Neben dem Fanggefäß sind auch hier Fernglas, eine Handlupe und natürlich Bestimmungsbücher unerlässlich. Perfekt ausgerüstet ging es dann auf die Suche nach Wanzen, Käfern, Spinnen, Schnecken und Hautflüglern. Meine Ausbeute bestand aus einem Schnellkäfer, einem Laufkäfer, zwei Marienkäfer, einer feuerroten Milbe und der Feder eines Eichelhähers. Gesucht wurde auf der Wiese in tiefem Gras und auch Brennnesseln! ^^ Die habe ich natürlich sofort zu spüren bekommen! Anschließend ging es dann noch ein kleines Stück in den Wald. Dort lief ein Passant an uns vorbei der gerade am telefonieren war. Ganz irritiert von uns am Boden kriechenden Menschen fragte er was wir denn suchten. Ich sagte: „Wir suchen nach Käfern.“ Die Information gab er gleich an sein Gegenüber am Telefon weiter. ^^ Anscheinend gibt es ein sehr lustiges Bild ab, wenn viele Menschen auf einem Haufen am Boden hocken und den Boden „umgraben“ oder in gebückter Haltung auf den Boden starren. ^^Aber es macht immer wieder Spaß in die Natur rauszugehen und auf der Suche nach Tieren überall rumzuklettern und Steine umzudrehen. ^^

Biologen im Freien ^^

auf der Suche im Wald

meine gefangene Milbe