Montag, 21. August 2017

Natur pur in Oelsen

Wie bereits im letzten Sommersemester hieß es auch diesen Sommer wieder: raus in die Natur! Erneut beschäftigte uns ein umfangreiches Umweltprojekt. Diesmal lag der Schwerpunkt auf der Vegetation und der Fauna.
Dazu ging es Ende Juni auf eine 5-tägige Exkursion nach Oelsen im Osterzgebirge. Dabei handelt es sich um eine kleine verschlafene Ortschaft nahe der Tschechischen Grenze mitten im Naturschutzgebiet. Unsere Unterkunft, der Bienhof, lag etwas außerhalb mitten in der Natur. Ein Ort, der zum Entspannen und Erholen einlädt. Genau das haben wir an den Abenden, nachdem die Pflicht erledigt war, auch getan. Es wurde gemeinsam gekocht und gegrillt. Wir hatten lustige Abende unterm Sternenhimmel, haben es uns am Lagerfeuer gemütlich gemacht, waren baden, haben die Umgebung erkundet und das Leuchten der Glühwürmchen bestaunt.

Bienhof - unsere Unterkunft
Lagerfeuerromantik

Blick auf die Umgebung

Neben den schönen Abenden gab es allerdings auch Pflichten für uns zu erledigen, denn immerhin befanden wir uns auf Exkursion und nicht im Urlaub :D. Im Rahmen des Umweltprojektes 2 sollten in Oelsen Daten gesammelt werden. Dies geschah im Zusammenhang mit dem Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Grünlandverbund Oelsen/Osterzgebirge“ des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Dieser hat sich die Vergrößerung, Wiederherstellung und Verbindung (sub-)montaner Grünlandgesellschaften in der Agrarlandschaft durch Regeneration schutzwürdiger Biotope zum Ziel gesetzt. Um dies zu erreichen wurden in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen und diverse Maßnahmen durchgeführt. Für den Bereich Vegetation unseres Umweltprojektes galt es nun die Auswirkung unterschiedlicher Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie Mähgutauftrag, Oberbodenabtrag und Bodenverwundung, auf die Vegetation der Grünländer in Oelsen zu überprüfen. Dafür haben wir bestimmte Untersuchungsflächen erfasst, indem wir die Vegetation dokumentiert haben. Es hieß also erneut durch die Wiesenflächen zu kriechen und alle vorkommenden Pflanzenarten zu bestimmen. Hierbei und auch bei den botanischen Führungen durch das Naturschutzgebiet konnten zahlreiche schöne Pflanzenarten entdeckt werden.

Buschnelke
Feuerlilie
Fingerhut
Perücken-Flockenblume
Bunte Bergwiese
Türkenbund-Lilie
Wanderung im strömenden Regen
Lichtmessung mit Lichtschwert


Beim Bereich Fauna ging es dieses Jahr um Heuschrecken. Genauer gesagt um eine bestimmte Art: Isophya kraussii, die Gemeine Plumpschrecke. Ziel war es herauszufinden, ob das Vorkommen dieser Art an bestimmte Faktoren gebunden ist. Um das herauszufinden wurden Umweltdaten, wie Vegetationshöhen, dominierende Pflanzenarten, Bodenart und pH-Wert erfasst. Anschließend ging es ans Fangen der Heuschrecken. Dazu haben wir uns auf abgesteckten Flächen auf die Suche nach den Tierchen begeben. Sobald ein Exemplar entdeckt wurde, wurde es mit den Händen eingefangen und vorübergehend in einem Fangbehälter aufbewahrt. Da die Gemeine Plumpschrecke flugunfähig ist, erwies sich das Fangen als nicht allzu schwierig. Vorausgesetzt man hat sie überhaupt entdeckt, denn auf Grund der grünen Farbe sind diese Tierchen gut in der Vegetation getarnt. ^^ Nachdem überprüft wurde, ob es sich um Männchen, Weibchen oder Larven handelte, wurden die Tiere wieder freigelassen.
 
Auf der Suche nach Heuschrecken
Isophya kraussii

Die Arbeit hat inmitten der herrlichen Landschaft unglaublich viel Spaß gemacht. Überall blühen wunderschöne Pflanzen und es gibt viele Tiere, die einem sonst nur sehr selten begegnen. Sei es Schmetterlingsarten, wie der Schachbrettfalter, Vögel, wie der Neuntöter, der Schwarzstorch und die Grauammer oder Säugetiere, wie der Feldhase und Dachse.

Schachbrettfalter
Mohn
Getreidefeld
Vögel beobachten
Sattelberg
Gipfelkreuz

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